Das EULE® -Modell

«Das EULE®-Modell gibt einen Überblick über den gesamten Unterricht und allem, was dazu gehört. Es vereinfacht und strukturiert die Planung des Unterrichts.»
Liliane Grütter – Basisstufenlehrerin

Mit dem Lehrplan 21 werden Kindergarten und Primarunterstufe zum Zyklus 1 zusammengefasst. Mit der Schaffung dieses ersten Zyklus erhält das Bestreben nach Kohärenz zwischen Kindergarten und Primarbereich einen bildungspolitischen Auftrag. Dieser Auftrag stellt Schulleitungen und Lehrpersonen vor grosse Herausforderungen. Der Lehrplan bietet zwar die Chance eines kohärenten ersten Zyklus, es werden jedoch Bildungsstufen mit ganz unterschiedlichen Traditionen und Logiken zusammengeführt und es fehlt eine konzeptionelle Grundlage des Zyklus 1. Dies wirft die Frage auf, wie diese Kohärenz in der Praxis erreicht werden kann.

Dieser Herausforderung hat sich das Institut Kindergarten-/Unterstufe der PH FHNW angenommen und in einem transdisziplinären Projekt – also in enger Zusammenarbeit mit PraktikerInnen sowie FachdidaktikerInnen und ErziehungswissenschaftlerInnen – das EULE®-Modell „Unterricht im Zyklus 1“ entwickelt.

Das Modell nimmt die spezifischen Anforderungen des Zyklus 1 und damit verbunden die Ansprüche des LP21 in den Blick und beschreibt eine Unterrichtskonzeption, die es erlaubt Kindergarten und die beiden ersten Jahre der Primarschule gemeinsam zu denken und kohärent zu gestalten. Um den vielfältigen Ansprüchen in den ersten Schuljahren gerecht zu werden, unterscheiden wir drei Unterrichtsgrundarrangements «Eigenzeit», «Unterrichtsumgebungen» sowie «Lebens- und Erfahrungsraum» (= EULE®). Die drei Unterrichtsgrundarrangements und deren gezielte vielfältige Verbindungen rahmen den Unterrichtsalltag im Zyklus 1 und erlauben so, dass altersgemässe Bildungsprozesse angestossen und ermöglicht werden.

Aus unserer Sicht lohnt es sich, die Anforderungen, die sich durch das Zusammenspiel der verschiedenen Logiken er­geben, und die damit verbundenen Spannungs­felder in den Blick zu nehmen. Auf diese Weise soll ermöglicht werden, dass beide Stufen von­einander profitieren können und gemeinsame Unterrichtsgrundsätze für den gesamten Zyklus gefunden werden.

Pädagogische Hochschule FHNW

Ob. Sternengasse 7, 4502 Solothurn

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